„Invest in a woman. Invest in the future“ – so heißt es bei Solar Sister. Das Start-up aus Nigeria und der ruhr:HUB haben sich bei der Start-up-Konferenz RuhrSummit 2017 in Dortmund kennengelernt, in dessen Rahmen Solar Sister den RuhrPitch gewann. Die Mädels widmen sich dem Kampf gegen Energiearmut durch die Stärkung wirtschaftlicher Möglichkeiten für Frauen.
Betrachtet man die globale Armut, ist die Energiearmut eine kritische Komponente. Besonders in den entlegenen ländlichen Gegenden Afrikas spielt das Thema Energieversorgung eine große Rolle. Südlich der Sahara fehlt 75 Prozent der afrikanischen Haushalte ein Zugang zum Stromnetz.
Was bedeutet das? In Dörfern gibt es keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser und die Kommunikation ist eingeschränkt. Der Mangel an zuverlässiger und erschwinglicher Energie beeinträchtigt die Aktivität der Menschen. Bildung, Sicherheit und wirtschaftliche Chancen gibt es kaum. Das Verbrennen von Holz und Kerosin für Licht und Kochen führt zu einer Luftverschmutzung in Innenräumen, die für 1,6 Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich ist.
In ländlichen Gebieten sind insbesondere Frauen die Leidtragenden. Im Durchschnitt verbringen sie ein Viertel ihres Lebens damit, an Holz und Wasser zum Kochen, Heizen, Trinken und Putzen zu gelangen. Das ist sehr viel Zeit, die sie ansonsten anders nutzen könnten. Und genau hier kommt Solar Sister ins Spiel.
Solar Sister bekämpft die Energiearmut und bietet Frauen den Einstieg in die Wirtschaft
Seit 2009 arbeiten die beiden Gründerinnen Katherine und Neha mit ihrem Start-up Solar Sister daran, Frauen und Mädchen Zugang zu sauberem und zuverlässigem Solarstrom zu geben und so die Lasten der Energiearmut zu lindern.
Wie geschieht das? Die Organisation rekrutiert Frauen (und auch einige Männer) um erschwingliche Solarlampen, Handy-Ladegeräte und energieeffiziente Kochherde zu verkaufen. Dabei sind die Frauen selbstständig und verdienen eine Provision. Ein Netzwerk aus erfahrenen Unterstützern bildet die Unternehmerinnen aus und unterstützt sie. Die Frauen lernen ihre Geschäftskosten zu identifizieren, profitabel zu arbeiten und ein nachhaltiges Unternehmen zu führen. So werden sie auch finanziell unabhängig.
Dabei macht das Start-up keinen Profit, sondern ist auf Spenden angewiesen, um die Arbeit fortzusetzen und Frauen in afrikanischen Ländern ein besseres Leben zu ermöglichen.
Dank der Solarlampen und energieeffizienten Kochherde sparen Haushalte Zeit und Geld. Im Vergleich zur üblichen brennstoffbasierten Beleuchtung sinken die Ausgaben mit Solarlampen um etwa 30 Prozent. Und auch in Sachen Bildung, Gesundheit und Sicherheit schafft Solar Sister Vorteile und treibt die lokale Wirtschaft an.
Selbstvertrauen durch ein Gefühl der Schwesternschaft
Solar Sister investiert in Frauen. Eine kluge Investition, denn Frauen reinvestieren die Einnahmen in ihre Familien. Jeder Dollar, der in eine „Solar Sister“ investiert wird, macht sich mit 46 Dollar an wirtschaftlichen Auswirkungen bemerkbar. Das gemeinsame Gefühl der Schwesternschaft steigert das Selbstvertrauen und den sozialen Status der Frauen.
Ende 2017 hat Solar Sister über eine Millionen Menschen in Nigeria, Tansania und Uganda mit sauberen Energieprodukten erreicht.
Mehr Infos: solarsister.org und facebook.com/solarsister.org